Unsere Woche mit Anett…

Vor und nach unserer Weinernte im Osten waren wir viel in Slowenien unterwegs und entdeckten viele schöne Seiten. Angefangen haben wir direkt nach dem Karawanken Tunnel in Bled. Dieser zauberhafte Ort entzückte uns trotz eher mäßigen Wetters zu einem Spaziergang um den See mit dem hellblauen Wasser und der hübschen Insel in der Mitte. Ein Besuch hier lohnt sich immer. Auch gibt es in der Nähe viele natürliche Tunnelsysteme und Schluchten welche allerdings immer mit Eintritt sind. Nach Bled fuhren wir nach Lubljana um die Hauptstadt zu erkunden. Ragle hat auf eine ihrer vielen Konferenzen eine Slowenin namens Katja kennen gelernt. Katja lebt und arbeitet in Lubljana und führte uns durch die kleine hübsche Altstadt. Zur Krönung des Tages gingen wir mit ihr und ihren Freunden abends Burger essen und holten uns viele Tipps für unsere Zeit in Slowenien. Alle waren sehr nett und freundlich, sodass wir uns für das kommende Wochenende zu einem gemeinsamen Kinobesuch verabredeten. Am nächsten Tag fuhren wir zu dem sehr kleinem Stück slowenischer Küste (im Vergleich zu Kroatien) und erkundeten die Hafenstädte Koper und Piran. Nach ein paar Nächten an der Küste fuhren wir zurück zur Hauptstadt, mieteten diesmal ein kleines Zimmer und gingen mit Katja und ihren Freunden ins Kino um dann am nächsten Tag Richtung Branik zu fahren. Bis jetzt ist Slowenien unser kleiner Geheimtipp. DIe Leute sind überaus freundlich, reden aufgrund der Nähe zu Österreich mehr Deutsch als Englisch (zumindest die ältere Generation) und abseits von Touristenhochburgen ist alles bezahlbar. Hierbei ist allerdings zu erwähnen, dass wir nach wie vor in der Nebensaison unterwegs sind.  

Unsere Woche mit Anett

Endlich war es soweit. Schon lange hatten wir über das Portal workaway.com einen Gastgeber gesucht. Das Prinzip dieser Community ist immer eine Win-Win Situation. Das zugrunde liegende Prinzip ist der Tausch von Arbeitskraft gegen Unterkunft, Verpflegung und manchmal auch Geld. Es ist so viel mehr als das! Man hat ein Zuhause für eine beliebige Zeit, kommt ein bisschen zur Ruhe, muss nicht jeden Abend einen Stellplatz suchen, das Auto hat eine Schonphase und man hat immer Gesellschaft, ob nun von Tieren oder von Menschen. Sprachen, köstiches lokales Essen, witzige Gespräche, Lebensgeschichten und Erfahrungen werden getauscht und alle haben meistens eine wunderbare Zeit. Das Tolle ist auch, das die meisten dieser Gastgeber selbst viel gereist sind, jetzt aber in einer Phase des Lebens sind, in der Verantwortung für Tiere zum Beispiel, das Reisen sehr schwer macht. Ein Weg zu Reisen, ist die Welt zu sich nach Hause zu holen und genau das ist, unserer Meinung nach, die Motivation für die meisten Menschen sich als Gastgeber anzubieten. Wir hatten eine kleine Käserei und Ziegenfarm gefunden die uns für eine Woche bei sich aufnahm. In Slowenien, nahe Branik und der italienischen Grenze besuchten wir für eine Woche lang den Bauernhof von Tom und Borut. Die beiden haben zwei sehr seltene Ziegen- und Schafarten und es sich zur Aufgabe gemacht das Überleben dieser zu sichern. Auch eine kleine Käserei betreiben die beiden. In einem kleinen Dorf welches zwischenzeitlich fast ausgestorben war, haben die beiden über Jahre hinweg ein 150 Jahre altes Steinhaus renoviert und zu ihrem Zuhause gemacht. Wir hatten von ihrer Terasse aus einen Blick von den Alpen bis zur italienischen Küste. Jeden früh gab es kurz vor sieben den ersten Kaffee bevor wir uns zum Melken auf das Karst Plateau begaben. Dort angekommen durften wir die rund 40 Ziegen und 20 Schafe aus ihrer Weidefläche zur mobilen Melkstation führen um sie dort um ihre Milch zu erleichtern. Dies war garnicht so einfach, denn oft hatten die Ziegen nicht das Melken im Sinn, sondern eher alle leckeren Blätter am Rand auf dem Weg. Die Ziegen in ihrem Verhalten erinntern uns sehr an Hunde, viele waren sehr bedürftig nach Streicheleinheiten und folgten einem auf Schritt und Tritt. Ganz besonders Anett. Sie hatte einen starken Bezug zu Menschen und war schon bald in unseren Herzen. Sie antwortete wenn wir sie riefen und genoss jede Streicheleinheit. Ganz im Gegensatz zu den Schafen. Die waren meistens in der Gruppe unterwegs, steckten immer die Köpfe zusammen und wollten mit Menschen eher nichts zu tun haben. Eins hatten allerdings alle gemeinsam: Mais war das absolute Leckerli. Nur allzuoft wurde ich beim Verteilen von Mais fast umgerannt. Nach dem Melken sind wir mit der gewonnenen Milch zurück gefahren um diese in die Kühlung zu bringen und erstmal zu frühstücken. Nach dem zweiten Kaffee am Tag kümmerten wir uns dann um die Hühner, die zwei Katzen und um ein Schaf mit einem gebrochenen Fuß im Stall. Den restliche Vormittag halfen wir im Garten, erkundeten neue Weideflächen, stellten neue Zäune auf, tauschten Batterien für die elektrischen Zäune, versorgten die Tiere mit Wasser und kümmerten uns um die Jungtiere, welche getrennt von den Elterntieren eine eigene kleine Weidefläche hatten.  Am Nachmittag dann war unsere Arbeit dann auch schon beendet und wir hatten Freizeit. Borut war ein Park Ranger in einem nahegelegenen Nationalpark während Tom sich tagtäglich um die Farm und um die Käserei kümmerte. Beide waren wunderbare Köche und hatten sehr guten Geschmack in Punkto Käse, Wein und Kaffee. Tatsächlich entdeckten wir dort auch unseren neuen Lieblingskaffee und ergatterten ein paar herrliche lokale Rezepte für traditionelles slowenisches Essen. Wir sind sehr dankbar für diese schöne Woche und spielten schon bei der Abreise mit dem Gedanken im nächsten Urlaub wieder zu kommen.

2 Kommentare zu „Unsere Woche mit Anett…“

  1. Sooooo…lustig das Video…soooo tolle Fotos 👍sehr schön alles. Bin ganz bei euch.
    Kann mir so Einiges vorstellen. Pauli,hast auch wieder so gut beschrieben, sodass man echt Lust bekommt dieses schöne Land kennenzulernen.
    Wünsche euch ein schönes Wochenende wo immer ihr auch gerade seid 😘👋🙃

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